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Diesen Artikel über Mortal Online schrieb Xunila im März 2010 für die Fan-Site http://www.mortalonline-szene.de.

Preview zu Mortal Online

Spielst du World of Warcraft (WoW) und bist zufrieden? Dann wird dich Mortal Online (MO) eher abschrecken als anziehen. Nerven dich Item-Geilheit, Item-Jagd, DKP-Systeme, Achievement-Vergleiche und wöchentliche Raids auf die immergleichen Bosse? Dann solltest du dir MO näher anschauen. Denn es ist vor allem eines: Anders.

Schon beim ersten Einloggen suchen viele WoW-Spieler verzweifelt nach der Möglichkeit, den eigenen Charakter aus der fliegenden Kamera anzuschauen und dem Sklaven aus der Herrscherposition heraus Befehle geben zu können. MO bietet eine Ego-Perspektive, denn MO möchte sich der Realität sehr stark annähern. Dieses Prinzip zieht sich durch das ganze Spiel. So wird man von einem Tier niemals Waffen oder Gold erbeuten können. Tiere liefern Fleisch, Fell und Knochen.

Stehst du gerne in Orgrimmar, Sturmwind oder Dalaran und zeigst deinen neuen lila Protodrachen mit silbernen Streifen? Dann versuch das bloß nicht in MO! Die Diebe werden versuchen, den Drachen zu klauen, und alle anderen Spieler hauen so lange auf dich ein bis du stirbst. Der Sieger lootet deinen Besitz und wird mit Sicherheit den Drachen an sich nehmen. MO ist Full-Loot-PvP.

Full-Loot steht für vollständig Ausnehmen. Stirbt ein Charakter, ein NPC oder ein Tier, dann läßt er einen Beutel fallen, den sogenannten Lootbag, der all die schönen Sachen enthält, die der Charakter am Körper und in seinen Taschen getragen hat. Wenn der Gegner nett ist, und es gibt nette viele nette Spieler in MO, dann nimmt er dir nur das Gold und Pfeile weg. Ist er gemein, dann räumt er den Beutel leer und zerstört, was er nicht braucht. Der tote Charakter bewegt sich unterdessen durch die Geisterwelt (Etherworld) und muß den nächstgelegenen Priester suchen. Dort kann er sich wiederbeleben und dann versuchen, rechtzeitig zu seinem Lootbag zurückzukommen, um die liegengelassenen Reste wieder aufzunehmen.

PvP, also player versus player, gilt uneingeschränkt im gesamten Spielgebiet. Es gibt keine absolut sicheren Zonen, und es gibt keine Spieler, die technisch daran gehindert wären, einen jederzeit anzugreifen. Natürlich existieren halbwegs sichere Städte, in die sich keine Mörder hineintrauen, weil sie sonst von den Wachen umgehauen würden. Aber dennoch lauern in allen Städten Diebe.

Schickst du gerne Pakete von einem deiner Charaktere zum anderen? Packst du etwas in Orgrimmar in die Bank und nimmst es in Dalaran wieder aus dem Bankfach heraus? Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wer die Post transportiert und wie das Hyperraumbanksystem funktioniert? MO-Spieler wissen, dass so ein System nicht existiert. Es gibt in jeder Stadt eine Bank mit zahlreichen Fächern für die erspielten Gegenstände. Aber die Banken sind nicht magisch miteinander verbunden.

Jeder Account kann drei Charaktere ausbilden. Aber der Handel dieser Charaktere untereinander ist nicht möglich. Man benötigt einen anderen Spieler, der als Übermittler auftritt. Und eine Post gibt es schon gar nicht. Es wird später vermutlich Spieler geben, die für Gold eine Lieferung in eine andere Stadt transportieren.

Willst du sich bei der Erstellung eines neuen Charakters bereits auf eine Spielklasse festlegen, ob du etwa einen Nahkämpfer, Fernkämpfer oder Magier spielen willst? Nicht so in MO: Jeder Charakter kann jederzeit damit anfangen, bestimmte Fähigkeiten zu verlernen und dafür andere zu erlernen. So baut man sich zuerst einen Holzfäller und Bogenbauer, der sich später zu einem Bogenschützen verwandelt.

Viel mehr Einfluß auf die Spielklasse hat dagegen die Auswahl der Rasse. Beim Erzeugen eines neuen Charakters muß man sich zuerst zwischen vier Rassen entscheiden, die von Humanoiden bis zu elfenartigen Alvarin reichen. Zu jeder Rasse gibt es Untergruppen, bei den Humanoiden beispielsweise zählt man fünf Stück von römisch anmutenden Tindremen bis zu mongolischen Khurite und afrikanischen Sidorian. Über die Kombination der Rassen der beiden Eltern variiert jeder Charakter sein Aussehen und seine Fähigkeiten. Kleinere zusätzliche Änderungen kommen aus dem Alter des Charakters, das zwischen jugendlichen 18 Jahren und alten 80 Jahren schwanken kann.

Die Rasse der Eltern legt die Maximalwerte für fünf Attribute fest: Stärke, Ausdauer, Konstitution, Intelligenz und Psyche. So ist etwa ein Blainn groß und stark aber dafür dumm. Er eignet sich hervorragend zum Nah- oder Fernkampf, wird aber nie ein guter Magier werden. Im Gegensatz dazu die Alvarin, die vor allem als alte Männer und Frauen maximale Magie-Fähigkeiten erreichen, aber als Bogenschützen nie eine große Durchschlagskraft erzielen werden.

Um den Neueinsteigern das Leben einfacher zu machen, gibt es seit einigen Wochen sogenannte Backgrounds, die jedem Charakter grundlegende Fähigkeiten bereitstellen: Nahkämpfer, Jäger, Magier und Diebe, Bogenbauer, Minenarbeiter und Metallverarbeiter. Das klingt sehr nach festgelegten Klassen, ist es aber ganz und gar nicht. Denn jeder Charakter kann auch alle anderen Skills erlernen. Im Augenblick kauft man sich ein Buch und schaltet durch das Lesen einen weiteren Skill frei. Und das ohne Einschränkung. Und es gibt viele Skills, weit über 100, aus den Bereichen Kampf, Wissen (Magie, Verarbeitung von Stoffen und Metallen), Bewegung (Schwimmen und Reiten), Technik (Tiere zähmen, Diebstahl, Metallgewinnung) und Baufertigkeiten (Waffen, Rüstung, Häuser).

Ein jeder Skill kostet mit maximaler Ausbildung bis zu 100 Punkte. Insgesamt steht jedem Charakter nur ein Pool von 1000 Punkten zur Verfügung, so dass man niemals alles gleichzeitig machen kann. Und hier fängt die Schwierigkeit an, aber auch der Spaß. Denn es gibt keine noch lange keine vorgefertigten Schablonen, wie die Skills zu verteilen sind, um bestimmte Fähigkeiten optimal ausbilden zu können. Da müssen die Spieler selbst zu ihrem eigenen optimalen Ergebnis kommen.

Du willst Quests abarbeiten, um mit geführter Hand auf den langen Weg bis zum Maximal-Level geführt zu werden, damit dort Bosse in Instanzen auf dich warten, die epische Rüstungen verteilen? Falsches Spiel! Es gibt nichts davon in MO.

Dein erster Hauptquest besteht darin, deinen Charakter auszubilden. Geh Holzhacken, Steineklopfen oder Jagen. Steigere dabei die fünf Attribute deines Charakters bis auf die Maximalwerte, werde also durch deine Aktivitäten stärker, geschickter oder intelligenter. Und verkaufe das erbeutete Material an NPCs oder andere Spieler. Von den NPCs bekommst du für dein Gold Bücher und Reagenzien, von den anderen Spielern bekommst du Waffen und Rüstungen. Vielleicht willst du auch gar nicht kämpfen, sondern die besten Bögen bauen oder die härtesten Metalle erzeugen.

Du willst wissen, wieviel DPS (damage per second) du machst und welches die besten Waffen im Spiel sind? Probiere es aus. Die Kombinationen in der Waffenfertigung sind riesig. Kombiniere verschiedene Metalle, Holzarten oder Knochen. Bisher kennt niemand das beste Schwert oder den besten Bogen. Bisher sind nicht einmal die Verarbeitungsschritte erforscht, mit denen man zu den härtesten Metallen kommt.

Man kann MO alleine spielen. Man wird damit aber nicht sehr weit kommen. Die drei Charaktere eines Accounts reichen bei kaum aus, um sich selbst zu versorgen. Dazu benötigt man den Handel mit anderen Spielern und vor allem die Gilden.

Mit einer Gruppe von Spielern ist es möglich, eigene Häuser zu bauen, die nur mit einem eigenen Schlüssel zu betreten sind und in denen es einen Gildentresor gibt. Größere Gilden werden sogar ummauerte Festungen errichten können. Aber nichts ist sicher vor dem Angriff von Feinden. Andere Spieler werden durch massive Attacken in der Lage sein, auch die größte Burg zu zerstören. Nach dem Release wird es irgendwann sogar Rammböcke und andere Kampfmaschinen geben.

Die Anforderungen an den PC sind hoch, um MO mit guter Grafik spielen zu können. Das Spiel läuft zwar unter Windows XP, aber ein modernes 64-Bit-Windows 7 mit 4 GB Raum erleichtert vieles. Auch die Grafikkarte sollte aus einer aktuellen Generation sein und ordentlich eigenen Speicher aufweisen.

MO wird von der kleinen und unabhängigen schwedischen Firma StarVault entwickelt. Dort arbeiten ungefähr 20 Entwickler, von denen einige als Studenten im Rahmen von Uni-Arbeiten beschäftigt sind. Man darf also nicht mit einer sehr schnellen Entwicklungsgeschwindigkeit und zügigen Fehlerkorrekturen rechnen, wie sie etwa Blizzard für WoW bietet. Dafür gibt es über das MO-Forum und insbesondere den IRC Channel einen engen Kontakt zu den Chefentwicklern und des öfteren einen Live-Chat.

Xunila, 13. März 2010